Hundert Jahre DADA
wenig schwer
ein emmy ball hennings abend
Ich lebe im Vielleicht, bin eine stumme Frage
Hundert Jahre DADA
Ich lebe im Vielleicht, bin eine stumme Frage
„Ich bin so vielfach...“ ... sie war Schauspielerin, Lyrikerin, Diseuse, Mystikerin,Gelegenheits-prostituierte, Kabarettistin, Märchenerzählerin, Morphinistin, konvertierte Katholikin, Modell, Fabrikarbeiterin, Reisende... Sie stammte aus Flensburg, lebte in Berlin, München, Zürich, im Tessin und auf den Straßen, war zuhause überall und nirgends, doch immer auf der Bühne.
Sie war Wanderschauspielerin, spielte und sang an den übelsten Theatern des deutschsprachigen Raumes, sie war berüchtigt dafür ihre Engagements, die sie bis nach Kattowitz brachten, zu brechen, war im Gefängnis und verkehrte mit vielen bekannten Künstlern ihrer Zeit: Else Laske-Schüler, Johannes R. Becher, Jakob van Hoddis, Erich Mühsam, Friedrich Glauser, Hermann Hesse und nicht zuletzt mit Hugo Ball, ihrem späteren Mann und Seelenverwandten, mit dem sie das Cabaret Voltaire in Zürich und damit den Dadaismus gründete. Verarmt starb sie 1948 im Tessin.
„wenig schwer“ nimmt sich dieser außergewöhnlichen Künstlerbiografie an, die mit sämtlichen Konventionen brach. Es entsteht ein Collageabend im Sinne von Emmy Ball-Hennings’ Programmen auf den Wanderbühnen und dem Cabaret Voltaire Anfang des 20. Jahrhunderts. Dabei kommen ihre eigenen Texte zum Einsatz aber auch von Hugo Ball, Tristan Tzara und Jakob van Hoddis ist zu hören. Lautgedichte, niederdeutsches Liedgut und Kompositionen von Philip Stemann runden ab, machen eckig, verdau- und unverdaubar…